Töpferei - Arbeitsweise
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Die vorgeführten Techniken beinhalten zum einen die sog. Wulsttechnik
(oder Aufbautechnik), bei der dünne Tonstränge ring- oder spiralförmig
übereinander geschichtet und verstrichen werden. Eine gänzlich andere
Art der Töpferei ist das Formen mittels einer Töpferscheibe, bzw. Blockscheibe,
an welcher der Potteboaker gearbeitet hat.
Blockscheiben sind im 13. Jh. neben dem Töpferrad benutzt worden.
Heute unterteilt man Töpferscheiben in langsam und schnell drehende Scheiben.
Die langsame Töpferscheibe muss in kurzen Abständen angestoßen werden, rotiert auch nur langsam, ruckweise und noch nicht frei, so dass sie nur zur Aufbautechnik verwendet wird. Die schnelle Töpferscheibe hingegen ermöglicht die Technik des Hochziehens, wobei das jeweilige Gefäß aus einem Tonklumpen in die gewünschte Form gezogen wird.
Im Rahmen eines experimentellen Archäologie-Projektes hat sich der Friesenring dem detailgetreuen Nachbau einer Blockscheibe mit Fußantrieb aus dem 13. Jahrhundert angenommen. Das bedeutet, dass bei der Töpfer-Darstellung des Friesenrings, während des Aufbrechens und Ziehens der Potteboaker nicht aufhören darf, gleichzeitig mit dem Fuß zu arbeiten.
Diese schnell drehende Töpferscheibe bildet die Grundlage für die fußbetriebenen Töpferscheiben und war somit der Vorläufer von der Spindelscheibe, welche es durch ihre größere Schwungkraft ermöglicht die Füße von der Scheibe zu nehmen, während mit den Händen gearbeitet wird, und dadurch zu ihrer weltweiten Verbreitung führte.
Dieser Part ist für ein späteres experimentelles Archäologie-Projekt geplant.
Das Formen des Tones ist jedoch nicht alleiniger Teil der historischen Handwerksdarstellung der Töpferei, sondern auch das Brennen. Zu den möglichen
Brennarten deren Präsentation vom Friesenring geboten wird, gehört der sogenannte Feldbrand, oder Grubenbrand, welche bei entsprechenden räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten auf dem Veranstaltungsgelände präsentiert werden können. Dadurch kann der Zuschauer den kompletten Entstehungsprozess eines Keramikgefäßes – vom Tonklumpen zum fertig gebrannten Gefäß – hautnah mitverfolgen (wobei beim Grubenbrand darauf geachtet wird, dass hautnah nicht wörtlich genommen wird). Bei dieser historischen Handwerksdarstellung ist es dem Friesenring wichtig, die Zuschauer mit in die Entstehungsprozesse einzubeziehen, so dass sie auf unterhaltsame Art und Weise mehr über das Handwerk der Töpferei, den Alltag eines Potteboakers im Mittelalter, seine Werkzeuge, wie die Block- bzw. Töpferscheibe und seine Produkte, wie beispielsweise der Keramik Pingsdorfer Art, oder Siegburger Art, mit deren Erzeugnissen wie Tüllenkanne, Grapen, Kugeltopf- und Becher, sowie viele weitere, erfahren.
Je nach Wunsch des Veranstalters kann
dieses Handwerk als reine mittelalterliche
Handwerksdarstellung (gestützt mit Vorträgen
und Präsentation bis hin zur Frontal-
Darstellung vor einem Plenum) oder –
weniger fachbezogen und theoretisch –
zur Unterhaltung der Besucher und deren
Kinder als Kindertöpferei gebucht werden.
Wie auch immer: Dabei steht ganz klar die
unterhaltsame Wissensvermittlung,
sowie die Freude am Handwerk der Töpferei im Vordergrund.
Sollten Sie weniger an der reinen historischen Handwerksdarstellung interessiert
sein, sondern eher an den gefertigten Produkten, nehmen Sie doch einfach Kontakt
auf: Gerne fertigt der Friesenring auf Wunsch auch ausgewählte Repliken von Funden
an, ganz gleich, ob diese musealen Einsatz finden oder als Lagerbedarf und somit
zum Gebrauch verwendet werden sollen.