Ursprung des Friesenringes
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Der Leitspruch „Lever dot as slav!“ „Lieber tot, als Sklave!“ ist ein Zeugnis des freien Denkens und der Unbeugsamkeit der Friesen. Diese waren durch die kaiserliche Freisprechung aus dem Lehnswesen befreit und genossen durch die friesische Freiheit eine Sonderstellung im fränkischen Reich. Diese Sonderstellung regte das Nationalgefühl der Friesen an und trug stark dazu bei, dass die Friesen einen „eigenen Kopf“ entwickelten. Ein Charakterzug der den Friesen ihren heutigen Ruf bescherte und stellvertretend im Friesenring weiterlebt. Genauso wie die Friesen damals neue Wege beschritten und begannen die Marschen urbar zu machen, geht auch der Friesenring bei der Wiederbelebung des Mittelalters und der historischen Handwerksdarstellung neue Wege.
„Wir möchten die Menschen an unserem Wissen über diese Zeit und somit unser aller
Vergangenheit teilhaben lassen. Geschichte soll nicht nur ein Absatz in einem Buch sein,
sondern erleb- und anfassbar werden. Daher haben wir auch einen hohen Anspruch
an uns selbst gestellt! Der Großteil unserer Produkte und Ausrüstungen basiert auf
überlieferten Funden und braucht den Vergleich mit musealen Repliken nicht zu scheuen.
Jedoch wird es im Gegensatz zur bloßen Betrachtung mit uns nicht langweilig.
Daher lautet unser Motto: Wir machen damals zu heute!“
Doch wie kommt es zu dem Wir, welches sich hinter dem Friesenring verbirgt?
Beschäftigen wir uns zur Abwechslung mal mit der eigenen Geschichte...
Seit den frühen Tagen des Mittelalters gibt es die Gilden und Handwerkszünfte, welche sich
zusammengeschlossen haben, um im Verbund gemeinsame Interessen zu vertreten und
einander beizustehen. Diese ehrwürdige Tradition wird mit dem Friesenring auf eine
etwas andere Art und Weise wiederbelebt, denn schließlich hatten die Friesen immer
schon den Ruf etwas „unkonventionell“ zu sein.
So begann alles mit dem Schwertkampf, einem Training in dem die kriegerischen
Bräuche der Friesen vermittelt wurden und sich zudem mit der historischen Kampfkunst
der Wesermarsch mit dem Schwerpunkt des 13. Jh. – der Blütezeit der sogenannten
friesischen Freiheit beschäftigt wurde. Unter den lernwilligen Kampas (friesischer
Berufskrieger) befanden sich ein aktiver
Schwertkämpfer, der seit Jahren als Schmiede-
darsteller in der Mittelalter-Szene weilte und ein
Kampfsportler mit einer Vorliebe für die Töpferei.
Der weitere Weg führte die Beiden zu einem
ehemaligen Mitarbeiter der Koggeninstandhaltung
in Bremerhaven, der seit dem Jahr 2010
als selbstständiger Schnitzer unterwegs ist
und historische Möbel, Zelte und
sonstigen Lagerbedarf herstellt.
Nicht nur die gemeinsame Freizeitgestaltung,
sondern auch die akribische Liebe zur historisch korrekten Darstellung der Gewerke, der Geschichtsforschung und der norddeutschen Bräuche sorgte für ausreichend Gesprächsstoff. So entstand die Idee einen eigenen Handwerkszirkel zu gründen: Eine Gilde, die sich ausschließlich mit der authentischen Darstellung friesischer Handwerke beschäftigt. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf traf man sich mit einem weiteren Mitstreiter, der die Liebe zur Geschichte ebenfalls teilt und seinen Schwerpunkt der Tätigkeiten zu Beginn auf den gestalterischen Bereich legte, doch angeregt durch die gesamte Arbeit recht schnell selbst zur ergänzenden aktiven Weitergabe des Wissens mittels einer eigenen Darstellung, der Seilerei kam.