Schulvortrag Kippenberg Gymnasium
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- Erstellt am Montag, 12. Dezember 2011 15:19
Am 12.12.2011 war es soweit: Wir konnten dem glücklichen Gewinner und seiner Klasse
mehr als zwei ungewöhnliche Schulstunden bescheren.
Aber vielleicht sollten wir die Zeit ein paar Monate zurück drehen und beim Anfang beginnen.
Anlässlich unseres mittelalterlichen Handwerkerfestes bei der Burg zu Hagen im September
2011 haben wir eine Aktion in Form eines Preisausschreibens ausgerichtet:
„Wissen wird belohnt“. Unter dem Namen wurde ein Preisausschreiben auf die Beine
gestellt mit einigen Fragen rund um unser dortiges Thema Handwerk und mittelalterliche
Geschichte, welches inhaltlich auf unserem Markt dargestellt und ergänzend durch
experimentelle Arbeiten, sowie Vorträgen erklärt wurde. Somit musste man nur
aufpassen und konnte an dem Preissauschreiben teilnehmen.
Drei derjenigen, die gut aufgepasst hatten und somit auch die richtigen Antworten abgegeben
hatten, kamen in ein Gefäß (damit sind deren Antwortkarten gemeint) und wurden noch vor
Ort gezogen. Diese Drei durften dann den Auslöser unseres Kinder-Modells von unser Blide
(Mittelalterliches Wurfkatapult), welches immerhin auch noch eine Größe von 2 Metern hatte,
ziehen um anhand der weitesten Flugbahn, den Gewinner zu ermitteln. Einer der Schüler
vom Gymnasium Kippenberg hatte hierbei die Nase vorn und konnte nun zu recht sagen,
dass Wissen belohnt wird. Denn er ergatterte den 1. Preis in Form eines gelebten
Schulvortrages für seine ganze Klasse.
Und so rückten wir an einen sonnigen Vormittag an, um seine Klasse in die Welt des
Mittelalters zu entführen. Die Auswahl des Raumes stellte unser begabtes Improvisations-
talent auf die Probe, da wir in einem Bio-Chemieraum zwischen den Arbeitsplätzen und
Anschlusskästen aufbauen musste, was der Atmosphäre aber nur bedingt Abbruch tat,
da wir mit unseren Requisiten, Fundstücken und Ausrüstungssachen genug dabei hatten
um den betrachtenden Augen die benötigten Eindrücke zu bieten.
Zum besonderen Einstieg befassten wir uns zunächst gemeinsam mit den Schülern
mit der Entstehung von Bremen, dem wachsenden Prozess von einer Ufersiedlung
über die kleine Ansiedlung Bremens an der Balge, dem ehemaligen Weserarm, bis hin
zur eigentlichen Stadt. Dies natürlich mit dem Hauptaugenmerk auf die Zeit des Mittelalters:
Also unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Struktur mit ihrem Ständesystem,
dem Lehnswesen und dem allgemeinen Wechselspiel zwischen Land und Stadt bis
hin zu dem Bau ländlicher Wehranlage, wie die alte Festung nahe Dorf Hagen aus der
die spätere Hagener Burg entstehen sollte – die schließlich dafür verantwortlich war,
dass der Friesenring nun im Kippenberg-Gymnasium einen Vortrag über Geschichte hielt.
So, wie damals auch die Bauern des Lehnswesen für die Aufschüttung und Erbauung des
Wurthügels, sowie weiterer Arbeiten der eben genannten Burg zuständig waren, benötigten
wir an dieser Stelle auch ein paar solcher Bauern, um den Schülern deren Lebensweise
etwas näher bringen zu können: Und die kamen in Form von zwei Bauern, die den
interessierten Schülern als praktischen Einstieg zuerst die Bekleidung des einfachen Volkes
im 13. Jahrhundert präsentierten und erklärten. Und damit ging es in die praktischen Teile.
Im Wechsel wurden Original-Fundstücke gezeigt, herum gegeben und dann deren
Bedeutung sowie deren Verwendung und Verbreitung erklärt und an nachgebauten Objekten
gezeigt. Unser Snitker ließ es sich nicht nehmen, seine Schnitzbank aufzustellen und selber
Hand an zulegen, um den Kindern zu zeigen, wie z.B. Daubenschalen (aus einzelnen Platten
(Dauben) zusammengesetzte Schalen) gefertigt wurden und so fiel rasch die erste Holz-
späne auf dem Boden des Unterrichtsraumes und der Geruch von frischem Holz stieg einem
in die Nase.Doch zu einem belebten Vortrag gehört nicht nur das praktische Zeigen wie man
etwas gemacht hat, sondern auch das Vorführen wie etwas benutzt wurde. So nahmen wir
die Schüler auf eine multimediale Reise in ein Wohnstallhaus, welches wir nach einer kurzen
Erklärung als „Hintergrund“ für ein kleines Bühnenspiel nahmen, um den Kindern anhand
eines Arbeitstages in solch einem Wohnstallhaus, die Verwendung der unterschiedlichsten
Dinge wie Talglichter, Rohhautlampen, Zunder, Töpfe und Essgeschirr zu zeigen.
Derart gestärkt ging es zu dem Abschluss des Vortrages in Form einer Kriegereinkleidung
und dem Zeigen der Ausrüstung. Doch bevor der Vortrag endgültig vorbei war und die Schüler
nach Hause gehen konnten, gab es noch einen formellen Teil. Und zwar überreichten wir
dem Gewinner des Preisausschreibens noch eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer
gedruckten Bildercollage von lauter Impressionen des Handwerkerfestes, eingefasst in
ein vom Snitker in reiner Handarbeit hergestelltem Rahmen, welches der Gewinner mit
seinerFamilie besucht hatte, sowie den Gutschein unserer Schussversteigerung.
Schussversteigerung bedeutet, dass wir auf dem Fest nicht nur mit der Kinderblide,
sondern auch mit dessen großen Bruder, dem über 6 Meter hohen Original geschossen
haben, wobei wir den jeweiligen ersten Schussauslöser einer Vorführung unter den
Besuchern versteigert haben und diese dadurch erfolgten Einnahmen, für den
Förderverein der Schule des Preisausschreibengewinners ausloben zu können.
Die stolze Summe von 36,00 Euro (an dieser Stelle vielen Dank an die ganzen Mitbietenden)
wurde als Spende unsererseits der Klassenlehrerin überreicht, den diese dankend annahm,
um Sie an den Förderverein weiter zu geben.
Wir freuen uns über den schönen Tag in der Schule und auch, dass wir einen – wenn auch
nur kleinen – finanziellen Beitrag für die Schule leisten konnten: Und natürlich freuen wir uns
besonders darüber, dass wir die Gelegenheit hatten eine weitere Klasse mit diesem
unser aller Vergangenheit betreffenden Wissen zu bereichern
und zufriedene Gesichter zu hinterlassen.
Vielleicht bietet sich ja bald wieder die Gelegenheit für solch ein Preisausschreiben.
Ansonsten kann man unter dem Album "Wissen wird belohnt" ein paar fotografische
Eindrücke erhalten.
Auch die anschließende Meinung der Lehrerschaft zu diesem für uns tollen Tag,
können sie in unserer Rubrik Referenzen einsehen.
Euer Friesenring.