Wie seid ihr zum Friesenring gekommen

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Erstellt am Freitag, 21. Dezember 2012 15:19

Ihre Frage:

Hallo Friesenringer,

also erst mal Gratulation zu der tollen und interessanten Internetseite.
Die ist ja wirklich lehrreich. Was mich aber mal interessiert: Wenn ich das
richtig verstanden habe, kommt Ihr ja eigentlich eher aus dem Bremer Umland.
Das ist ja nun etwas weiter weg von dem Ostfriesland, wo die Friesen ja
waren. Wie kommt es, das ihr euch so mit dieser Sache identifiziert?

MfG

Stefan

PS: Bin gespannt von Euren weiteren Aktionen zu hören.

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Unsere Antwort:

Dazu hat jeder seine eigene Geschichte.
Ich persönlich bin beispielsweise in dem schönen Dorf "Hagen im Bremischen"
aufgewachsen, welches bedingt durch die Burg, sowie die im Nachbarschaftsort
"Bramstedt" befindliche Kirche im Mittelalter sehr starke Berührungen mit
den Friesen hatte.
Darüber hinaus ist mein Interesse eher aus dem sportlichen, dem
mittelalterlichen Schwerkampf entstanden, was ich einige Zeit aus rein
sportlichem Interesse ausgeübt habe und durch die Veranstaltungen, auf denen
ich mich dann mit anderen messen konnte, praktisch "gezwungen" war, mich mit
der richtigen Kleidung auszustatten. Diese Kleidung und auch andere Dinge
habe ich mir dann selber nach Funden und Vorbildern angefertigt, um auch
hier festzustellen, wie es war, wodurch mein Interesse an noch mehr solcher
Tätigkeiten unaufhaltsam geweckt war.
Diese Schwertkampf-Gruppe hat sich nun mal ebenfalls auf die Darstellung der
friesischen Kampas (friesische Berufskämpfer zur Zeit des Mittelalters)
beschränkt, so dass mir deren Kultur und vor allem die Freiheit, auch in der
Darstellung, sich nicht wie im Feudalen System irgendwelchen Leuten
unterordnen zu müssen, über die Jahre sehr ans Herz gewachsen ist.

Mehr über mich und auch die Kollegen, erfährst du, wenn du uns einfach mal
besuchst. Siehe hierzu einfach unter "Termine" nach, wann wir
mal in deiner Nähe sind.
Du wirst überrascht sein, wie schnell auch dir die Friesen und deren Kultur
ans Herz wachsen...
Abgesehen davon, hat man vor knapp zwei Jahren im Juli 2009 direkt in der
Bremer Innenstadt, und zwar am Bredenplatz, bei archäologischen Ausgrabungen
den Beweis für eine frühe friesische Ufersiedlung gefunden. Hierbei wurden in
knapp 8 Metern Tiefe verschiedenste Artefakte, wie Keramiken, Gussformen,
Schmuckstücke, Fibeln, Pferdeknochen, sowie Hölzer gefunden, welche auf eine
auf den Fernhandel ausgerichtete friesische Siedlung deuteten und somit die schon
früher geäußerte Vermutung, nach dem Fund eines Flussschiffes im Jahre 1982
in nur 50 Meter Entfernung von dieser Ausgrabungsstätte, dass hier eine friesische
Siedlung zu finden war, mit diesen zusätzliche Fakten unterstrich. Dieses Schiff,
welches etwa aus dem Jahre 808 n. Chr. stammt ist heute im „Deutschen Schiffarts-
museeum“ zu sehen. Denn die Friesen waren ja als Fernhändler bekannt und gelten
als die Vorläufer der späteren Hanse, so dass sie mit Dingen wie Schmuck, Bernstein,
Salz, sowie den sehr weit bekannten friesischen Tuchen gehandelt haben.

Deshalb ist auch hier die friesische Darstellung, selbst von Bremer Bewohnern
sehr passend. Vergleiche dazu folgenden Link vom Stadtportal bremen.de.


Frank Besl