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Blidenbau Teil 01

Am ersten und leider sehr kalten Frühjahrswochenende Anfang März war es soweit:
Das Friesenring-Team nahm die Arbeit an der Blide auf. Beauftragt von der Seestadt
Bremerhaven begann der Friesenring im Rahmen eines experimentellen
Archäologie-Projektes
mit dem Bau eines mittelalterlichen Gegengewichtskatapultes.
Als Bauort diente der Bauhof des Friesenring Werkstattleiter Markus Luepping in Driftsethe.
Das im Vorfeld lang und ausführlich geplante Katapult soll eine Höhe von ganzen 6 m
und eine Länge von 4 m haben, sowie eine angepeilte Geschoßreichweite von knapp
100 bis 150 m erreichen. Als Vorlage für die pratktische Umsetzung diente ein eigens
dafür angefertigtes Miniatur-Funktionsmodell, an dem die ersten Testreihen
vorgenommen wurden. Dies erwies sich als sehr sinnvoll, da hierbei schon die ersten
Planänderungen hervorgerufen wurden (welche aber Größtenteils in der Praxis ihre
Anwendung fanden.

Die Friesenringer bekamen Hilfe von drei Friesenring-Unterstützern, welche ihre Manneskraft
bis zu volle drei Tage für den Bau des 6 m hohen Gegengewichtskatapultes zur Verfügung
stellten. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Hartmut, Malte und Gerlach ohne deren
Hilfe, die Blide noch lange nicht so gut aussehen würde.

Tag 1, 10.00 Uhr 04.03.2011
Tagesziel war für heute das Fundament legen, damit am nächsten Tage die Stützbalken
aufgestellt werden konnten. Leider begann der Tag mit einer schlechten Nachricht:
ein Totalausfall wegen Krankheit. Doch das trübte nicht den Enthusiasmus:
Echte Friesen lassen sich dadurch nicht unterkriegen.
Nachdem knapp ein Kubikmeter Holz abgeladen war begann nach einer wärmenden
Kaffeepause der erste Bautag. Nebel und Temperaturen von knapp 0° machten die ersten
Stunden sehr anstrengend. Um so mehr riss sich das Bauteam um die schweren und
anstrengenden Arbeiten. Rumstehen bedeutete auszukühlen, also beschloss man
lieber auf Tempo zu gehen und den Ausfall an Manpower aufzuholen.
Die Balken für das Fundament wurden auf Länge gebracht, eingefasst und von Hand
behobelt. Während man die einzelnen Schritte mit Kamera und Fotoapparat für die spätere
wissenschaftliche Dokumentation festhielt und die Sägespäne auf dem Hof in die Höhe
wuchs, lichtete sich der Nebel und die Sonne kam heraus um sich das Treiben auf dem
ehemaligen Bauernhof anzusehen. Ohne große Einarbeitungszeit übernahm jeder
im Team seine festen Aufgaben. Werkzeuge wurden bereitgestellt und geschliffen,
Holz im Grobzuschnitt vorbereitet und anschließend vom Hobelteam mit der
entsprechenden Optik versehen, während der Werkstattsleiter seinen prüfenden Blick
schweifen ließ. Einen Blick auf die Konstruktionszeichnungen und dem Modell geworfen,
kurz überlegt und zufrieden genickt: Alles verlief nach Plan.
So konnte man überraschend schnell rechtzeitig zum Feierabend
gegen 17.00 Uhr das Fundament fertigstellen und in die Waage bringen.
Noch Aufräumen und alles war für den nächsten Tag vorbereitet.

Tag 2, 09.00 Uhr 05.03.2011
Besprechung und Aufgabenverteilung am Frühstückstisch.
Ein weiterer Ausfall, aber dennoch ungebrochener Kampfgeist. Gott seis gedankt
war es morgens nicht mehr so kalt, so dass jeder seine alten Aufgaben aufnehmen
konnte und es mit der Fertigung der Seitenständer losging. Die Seitenständer wurden
an den Verbindungsstellen eingefasst um zusätzlichen Halt zu geben.
Die Probleme bei der Konstruktion – hervorgerufen von der Tatsache, dass die knapp
eine Tonnen schwere Blide demontierbar und transportierbar sein musste –
wurden in der Praxis gut umgesetzt.
Einige kleine Abweichungen zum Modell hin fielen nicht so stark ins Gewicht.
So war man immer noch im Zeitplan als gegen Mittag die Esse zum Schmieden der
Eisenbänder geliefert wurde. Ab dem Zeitpunkt gesellte sich zu dem Sägen und den
derben Sprüchen noch das dumpfe Hämmern von Stahl auf Eisen zu dem akustischen
Treiben. Diese war elementar wichtig, da der knapp 4,5 m lange Wurfarm zweiteilig war
und eben durch diese Eisenfesseln fixiert werden musste. Während der Schmiedearbeiten
wurde der zweite Ständer aufgestellt und alles zum Einsetzen der Wurfarmachse hergerichtet.
Dank der recht genauen Handarbeit passten die Teile alle gut im Winkel zu einander,
so dass die Achse ohne Probleme eingesetzt werden konnte.
Aber dies sollte erst am letzten Tag des Wochenendes erfolgen. So begab sich das
Blidenbauteam mit einem leichtern Verzug nach gute 9 h Arbeit in den verdienten
Feierabend.

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Tag 3, 10.00 Uhr 06.03.2011
Mittlerweile hinterließ die schwere Arbeit ihre Spuren. Immer noch engagiert, aber mit
schmerzenden Knochen und protestierenden Gelenken nahm man nun den Endspurt auf.
Heute gestaltete sich der Arbeitstag als recht zähflüssig, bedingt durch einige Besuche von
Presse und Kamerateams, die das Archäologische Bauprojekt des Friesenringes
aufzeichneten und den Bautrupp interviewte. Dadurch etwas aus dem Tritt geraten konnte
man nur den Wurfarm und den Gegengewichtskasten fertigstellen. Nun blieben noch knapp
zwei Stunden vor Sonnenuntergang um den Arm einzusetzen. Nun verließ man die Grenzen
der Theorie, war man nun mit einem 4,5 m großen wuchtigen Vollholzteil konfrontiert,
welches man mit blosser Muskelkraft einsetzen musste. Bis dahin verlief das Bauprojekt
im Rahmen, diente doch die zuvor gefertigte 1:10 Vorlage für den nötigen Planungs-
spielraum. Doch jetzt hieß es kurzfristig improvisieren und handeln.
Während zwei Leute auf das Katapult kletterten Wurfarmeinsatz
um die Achse in die Lager einzuführen,
schoben und hoben die restlichen
Friesenringer von unten.
Der erste Teil war geschafft. Nun musste
man den Arm ohne Gegengewicht
aufrichten, um in der Lage zu sein,
den Kasten unten einzuhängen.
Schritt für Schritt tastete man sich vor.
Anheben, sichern. Ziehen, sichern.
Durch Spanngurte abspannen und
dann mit alle Mann den Kasten anheben
und einhängen. Geschafft!
Der Einbruch der Dämmerung trübte
nicht die Freude über den Anblick,
welcher durch schwere körperliche Arbeit
aus einem Kubikmeter Holz geschaffen
wurde: Eine Blide. Ein Katapult, bereit für
den Feinschliff und die erste Erprobung.

Zufrieden mit dem Ergebnis, der gelungenen Zusammenarbeit und dem Teamgefühl
ging man in die verdiente Nachtruhe. Ein neue Woche lag nun vor jedem von uns.
Eine Rückkehr in die Wirklichkeit, nach einer Zeitreise von drei Tagen in eine
vergangene Zeit. Doch der zweite Teil naht. Die Seile und Spannvorrichtungen
müssen befestigt werden und dann kommt die Stunde der Wahrheit:
Der erste Schuß mit dem großen Katapult.

Die Frage ob es klappen wird, ob man die entstehenden Kräfte in Zaum halten kann,
stellt sich nicht mehr: So gut wie das Friesenring-Team gerabeitet hat,
wird auch diese Hürde genommen werden.
Doch dazu an spätere Stelle mehr.

 

Die Blide nach drei Tagen Arbeit

Legetøj og BørnetøjTurtle